Inhalt der Vorbesprechung


Abb. 42 Vorbesprechung

7.2.8 Inhalt der Vorbesprechung

Ort: Privates Gymnasium und wirtschaftskundliches Realgymnasium, 1070 Wien, Kenyongasse 4-12

Zeit: Mittwoch, 22.11.2006, 9-10 Uhr

Anwesende: Mag. Bärbel Büchel-Ceron (Betreuungslehrerin), Sybilla Bleier, Corinna Matousek, Katharina Matuschka, Stephan Ramel und Hedwig Burghardt (Technik)

 

00:00

Gespräch über die Neue Oberstufe
"Tag der offenen Tür" voriges Wochenende; eine Studentin knüpft an dieses Gespräch an;

00:32

Stellt das neue Fach "Konfliktmanagement" eine Art Ventil dar, um Probleme aus anderen Stunden auszulagern und so mehr Zeit für die eigentliche Arbeit zu ermöglichen? Potential des Faches in höheren Altersstufen besser nutzbar; Verlegung des Faches in die sechste Klasse geplant; gleiches gilt für das neue Unterrichtsfach Rhetorik und Kommunikation; Freifach Rhetorik und Kommunikation: 7. Klasse;
Viele Lehrer/innen besuchen Fortbildungen, um neue Fächer unterrichten zu können;

02:54

Zeitlicher Aufwand des Aufgabenbereichs Erziehung
Die Hälfte der Energie wird für Erziehungsaufgaben benötigt, fünfzig Prozent sind Wissensvermittlung;
Bestimmte Probleme müssen ad hoc behandelt werden, eine Stunde für Problemfälle zu reservieren ist keine Lösung;
Bessere Ausbildung der Klassenvorständinnen/Klassenvorstände hinsichtlich kommunikativer Kompetenzen/Konfliktmanagement ist notwendig;

04:08

Praxisrelevanz von Theoriewissen?
Verweis auf eigene Ausbildung als Gestaltpädagogin: wenig Theorie, eher Selbsterfahrung und Persönlichkeitserfahrung (grundlegende Fragen an den Pädagogen selbst);
Eigene Pubertät als Erfahrungsgrundlage für Umgang mit Schüler/innen;
Mütter/Väter sind andere Lehrer/innen;

07:00

Wie werden problematische Fälle behandelt? Geschieht das im Klassenforum oder im Gespräch?
Keine Patentlösungen; von Fall zu Fall unterschiedlich: diverse Probleme - Anekdote zur Musikgruppe Tokio Hotel;

08:12

Welche Probleme können im Klassenforum thematisiert werden?
Alle Probleme, die die Klasse betreffen;
Situation in der Hospitationsklasse: Teilung der 6. Klassen am Ende des vergangenen Schuljahres;
Veränderung der Schularbeitsleistungen;
Schockzustand: Hemmungen in der neuen Gruppe;
Veränderung der Sitzordnung auf Drängen der Schüler/innen: bessere Durchmischung der "Neuen" und "Alten";

10:59

Aufzeichnen des Sitzplans, Besprechung der Hospitation
Beste Beobachtungsposition für die Hospitation der Studierenden;
Sitz-Verteilung der "Neuen";

13:06

Besprechung einzelner Schüler/innen anhand des Sitzplans

  • Klassensprecherin des letzten Jahres;
  • Olli: SMS-Sonderabkommen;
  • 14:06 Differenz zwischen Planung und Umsetzung: "Prozessorientierung";

 

14:45

Gibt es im Lehrkörper eine Schulentwicklungsgruppe?
Seit 8 Jahren; Mag. Büchel-Ceron leitet diese Gruppe;
Schwerpunktsetzung der neuen Oberstufe: Kommunikation und Lebensmanagement
Themen: Rauchen vor der Schule, Zuspätkommen in der Oberstufe, Leistungsbeurteilung etc.;
Workshops, pädagogische Tage;
Gelegentlich auch inhaltliche Arbeit;

17:40

Kann man Unterschiede zwischen der Kenyongasse und anderen Schulen erkennen? Kann man sagen, dass Fächer wie "Konfliktmanagement" und "Rhetorik" an Schulen wie der Kenyongasse leichter zu unterrichten sind?
Nicht leichter, sondern anders;
Vergleich mit einer Schule im 2. Wiener Bezirk, in der Fr. Mag. Büchel-Ceron früher unterrichtet hat: auch dort gibt es Rhetorik-Unterricht;
Sprache als großer Unterschied: Anpassung notwendig;
Beispiel aus ihrer Unterrichtstätigkeit an einer Handelsakademie;
Respekt als grundlegendes Prinzip der Kommunikation: Schüler/innen und Lehrer/innen sollen auf einer Ebene kommunizieren;

20:57

Früher galten unterschiedliche Sprachebenen als kennzeichnend für Respekt
Hat sich geändert: Beispiel aus der eigenen Schulzeit von Fr. Mag. Büchel-Ceron in einer HAK;
Beziehung zu Schüler/innen bedingt auch sprachliche Anpassung;
Unterschiedliche Sprachebenen bei Schüler/innen der 1. und 8. Klasse AHS;

22:58

Gratwanderung zwischen Nähe und Distanz des Lehrers/der Lehrerin zu Schüler/innen
Größtes Problem des Lehrberufs;
Fr. Mag. Büchel-Ceron tendiert eher dazu, Nähe zu suchen;
Große Herausforderung für Junglehrer/innen;
Schüler/innen loten Grenzen aus;

26:07

Umgang mit schwierigen Situationen
Fehlverhalten nicht persönlich nehmen; oft sind andere Probleme ausschlaggebend;
Klaren Kopf bewahren;
In wertschätzender Art eine Rückmeldung geben: Ich-Botschaften (wird hier als Beobachtungsaufgabe vergeben);
27:20-28:13 Eigenes System der Reaktion auf Fehlverhalten;

28:13

Wie oft wird diese Art der Ermahnung angenommen?
Nicht immer;
Innerer Monolog der Schüler/innen; lange Zeit des Still-Sitzens;

29:10

Schüler/innen, die zum Thema sprechen, aber nicht aufzeigen
Anekdote eines Studenten;
Bestimmung solcher Schüler/innen am Sitzplan;

32:08

Wie soll sich die Lehrperson in konfliktträchtigen Situationen verhalten?
Unterstufe oft körperliche Konflikte;
Konflikte auch selber lösen lassen;
Aktives Zuhören;
Probleme/Konflikte als Unterrichtsbeispiele;

34:45

Oft wird mangelnde Unterstützung seitens der Eltern beklagt
Beispiel eines Schülers;
Kooperatives Lehrer/innenteam: Miteinander sprechen, gemeinsame Strategien,
professionelle Beratung: Schulpädagog/innen, Schülerberater/innen etc.;

37:07

Kooperation des Lehrer/innenteams
Nicht nur berufsbezogene Gespräche;
Kolleginnen/Kollegen sind teilweise auch Freundinnen/Freunde;
Kein Konkurrenzkampf, aber auch Konflikte;

38:41

Liegt diese gute Atmosphäre an der Schulleitung?
Schulentwicklungsgruppe von der Direktorin initiiert;
Schüler/innen spüren das gute Verhältnis unter den Lehrer/innen;

40:08