Rückkoppelung
Günther Sturm
8. Rückkoppelung
Lernen durch Rückkopplung findet statt wenn der Output einer Lehr-Lerninteraktion als Input in das Lernsystem zurückfließt. Der Begriff Rückkopplung oder Feedback wurde aus der Kybernetik in die Systemtheorie und von dort in die prozessorientierte und die konstruktivistische Didaktik eingeführt und beschreibt im engeren Sinn Rückmeldungen über Richtig oder Falsch von Lehrer/innen- und Lerner/innenreaktionen, im weiteren Sinn ganz allgemein Rückmeldungen über Interaktionsprozesse im Lehr-Lerngefüge.
Lernen durch Rückkopplung beinhaltet bewusstes Einholen von Feedback sowie dessen Evaluation in Hinblick auf das Lerngeschehen. Daraus resultieren wiederum bewusst gesetzte Interventionen im weiteren Lehr-Lerngeschehen. Ziel dieser Interventionen ist es, den Zusammenhang von themenbezogenen und sozialen Lernprozessen zu gewährleisten bzw. zu erhalten.
8.1 Lernende Organisationen
Die Konzeption von lernenden Systemen und des Organisationslernens stammen ursprünglich aus der Kybernetik. Doch wurden die Einsichten aus der Forschung zu systemischem und organisationalem Lernen auch für Lerngruppen und ihre Lehrer/innen verwertet. Es geht hier nicht nur um die Frage, wie Lerner/innen und Lehrer/innen durch Rückkoppelung lernen können, sondern vor allem darum, wie das Interaktionsgefüge Lerngruppe-Lehrer/in als Gesamtheit durch Rückkoppelung lernen kann.
Schematisch kann organisationales Lernen in drei Stufen eingeteilt werden. In den unterschiedlichen Wissenschaftsbetrieben haben sich dabei die verschiedensten Namen für dieses dreistufige Lernmodell herausgebildet:
- Anpassungslernen,
- Veränderungslernen,
- Prozessorientiertes Lernen.
8.1.1 Anpassungslernen
Anpassungslernen ist ein Begriff aus der Elektrotechnik oder Kybernetik. Dort ist zum Beispiel ein Thermostat als sog. Anpassungslerner definiert ist. Der Thermostat reagiert auf Zustände wie "zu heiß" oder "zu kalt" und korrigiert die Situation indem die Heizung ein- oder ausgeschaltet wird.
Immer wenn ein Unterschied zwischen Ist- und Soll-Wert festgestellt und korrigiert wird, ohne die zugrundeliegenden Werte des Systems zu verändern (seien sie individuelle, Gruppen- Zwischengruppen- organisationale oder interorganisationale Werte), spricht man von Anpassungslernen.
Beim Anpassungslernen wird das Feedback eines Interaktionsprozesses evaluiert und steuert die weitere Intervention. Evaluation kann selbst zu Intervention werden, wenn die Feedbackgeber/innen wissen, dass sie evaluiert werden.(vgl. Argyris, 1996).
Ein Geschichteunterricht, der vorrangig auf die Aneignung bzw. die korrekte Wiedergabe von historischen Daten und Fakten ausgerichtet ist, entspricht großteils diesem Lernmodell.
8.1.2 Veränderungslernen
Veränderungslernen findet statt, wenn ein Unterschied zwischen Ist- und Soll-Wert korrigiert wird, indem zuerst die existierenden Normen, Vorgehensweisen und Ziele eines Lerngefüges überprüft und anschließend gegebenenfalls verändert werden. Veränderungslernen beinhaltet das Verändern des Wissens oder der Kompetenzen eines Lernsystems bzw. einer Organisation. Evaluation hat beim Veränderungslernen mehr reflexiven Charakter als beim Anpassungslernen.
8.1.3 Prozessorientiertes Lernen
Prozesslernen findet statt, wenn Organisationen lernen wie Anpassungslernen und Veränderungslernen durchgeführt werden. Die ersten beiden Formen greifen nicht Platz, wenn sich die Organisation nicht bewusst ist, dass Lernen stattfinden muss. Das Wissen um das Nichtwissen, also um den Unterschied zwischen Ist- und Soll-Zustand, führt eine Organisation dazu weiter zu lernen. Dies bedeutet auch, dass lange Perioden ohne positiven Feedbacks und guter Kommunikation das Lernen blockieren können.
Veränderungslernen und Prozesslernen beschäftigen sich mit dem Warum und Wie man eine Organisation verändern kann, während Anpassungslernen Veränderungen vornimmt ohne die zugrundeliegenden Normen zu hinterfragen. Beim Prozesslernen hat Evaluation umfassenden reflexiven Charakter.
8.2 Feedback
Das Wort Feedback stammt aus den Regelkreismodellen der Kybernetik und wurde über die Systemtheorie in die prozessorientierte und die konstruktivistische Didaktik eingeführt. Feedbacklernen findet statt wenn der Output (oder Teile davon) einer Lehr-Lerninteraktion als Input in das Lernsystem zurückfließt. Feedbacklernen umfasst bewusst geplante Prozesse der Unterrichtsbeobachtung, der Auswertung dieser Beobachtung sowie der Einbeziehung dieser Evaluationsergebnisse in den weiteren Lernprozess bzw. in die weitere Unterrichtsplanung.
Feedback ist für nachhaltige Lernvorgänge essentiell. Ohne Feedback sind die meisten Formen der Lernorganisation nicht durchführbar.
8.2.1 Fachliches Feedback - Was wurde wie verstanden?
Fachliches Feedback thematisiert primär die Vermittlung und Verarbeitung fachlicher Inputs. Während zum Beispiel beim Erlernen von Musikinstrumenten Feedback in Form von gespielten, gehörten und gegebenenfalls korrigierten Tönen unverzichtbar erscheint, ist der bewusste Gebrauch von Feedback im Geschichteunterricht noch immer nicht selbstverständlich.
Beim Vortrag kann die/der Lehrer/in sich nur auf relativ subtilen Ebenen Feedback holen, indem er die nonverbalen Reaktionen der Zuhörer/innen beobachtet. Formen der teamorientierten und der prozessorientierten Lernorganisation bieten den Lehrenden und den Lernenden mehr Möglichkeiten, die Rezeption fachlicher Information zu überprüfen und damit zu fachlichem Feedback zu gelangen.
Fachliches Feedback muss von Leistungsfeststellungen (Prüfungen oder Tests) klar unterschieden bleiben. Im Zentrum des fachlichen Feedbacks stehen die Fragen:
- Was an historischer Information während des Unterrichtsgeschehens wie verstanden,
- Was an historischer Information während des Unterrichtsgeschehens. verarbeitet wurde.
8.2.1.1 Beispiel Fachliches Feedback für den Unterricht
Ampel-Feedback: Jede/r Lerner/in erhält drei Karten in den Farben Rot, Gelb und Grün. (GRÜN = Ist meine Meinung, GELB = Stimme teilweise zu, ROT = ist nicht meine Meinung) Die Fragen werden von der Lehrperson vorbereitet.
Eine Variation des Ampel-Feedback erlaubt auch spontanes Feedback über Lernerfolge. Hierbei werden die Farben wie folgt definiert:
Grün = Habe nahezu alles verstanden, kann den Gedankengängen gut folgen.
Gelb = Habe einiges verstanden, manches aber auch nicht, kann nur mit Mühe folgen.
Rot = Habe wenig bis gar nichts verstanden, komme nicht mehr mit. (Dauer: ca. 5 min.)
Minute Paper: Die Lernenden nehmen kurz vor Ende der Stunde ein leeres Blatt. Innerhalb einer Minute sollen sie möglichst aussagestark zwei Fragen beantworten. (Fragen evtl. auf Overhead/mit Beamer projizieren.) Die Ergebnisse werden in der nächsten Stunde präsentiert und besprochen.
Frage 1: Zu welchem Zeitpunkt dieser Unterrichtsstunde haben ich am meisten gelernt und weshalb?
Frage 2: Zu welchem Zeitpunkt dieser Unterrichtsstunde haben ich am wenigsten gelernt und weshalb? (Dauer: ca. 5 min.)
Fragebögen: Fragebögen die auf fachliches Feedback abzielen, können im vorhinein vorbereitet werden und bieten den Vorteil der Anonymität, da die Lernenden eher offener antworten. (Dauer: je nach Länge des Fragebogens ca. 5-10 min.)
8.2.2 Soziales Feedback - Und wie sieht man mich?
Während Lehrende eine gewisse Übung haben, fachliches Feedback regelmäßig einzuholen (Überprüfungen), so erscheint das Feedback über ihr eigenes Lehrverhalten nur einen verschwindend geringen Teil auszumachen. Traditionell fordern Lehrende auch nur höchst selten diese Bewertung ein. Weder von den Lernenden selbst, noch von ihren Kolleginnen/Kollegen.
ACHTUNG FALLE: Primäres und sekundäres Feedback
8.2.2.1 Primäres Feedback
Primäres Feedback: Lehrende erhalten zwar in jeder Stunde Feedback, jedoch ist dieses meist nur zufällig, unsystematisiert und erlaubt daher wenig Einblick. Dieses "zufällige" Feedback das die/der Lehrer/in über die Verhaltensformen ihrer Lerner/innen aufnimmt, wird primäres Feedback genannt.
Der Wert von primärem Feedback kann jedoch trügerisch sein. "Der Lehrer glaubt, authentische Erfahrungen zu machen und bleibt doch in einer sozial-konstruierten Wirklichkeit hängen, in der die Hypothesen durch die berufliche Mentalität vorgegeben sind und kaum eine Chance haben, verworfen zu werden, weil nur die Daten zur Kenntnis genommen werden, die für sie sprechen." (Grell 1989: 133)
8.2.2.2 Sekundäres Feedback
Sekundäres Feedback: Um diesen Nachteilen teilweise aus dem Weg zu gehen, ist es nötig die Gewinnung von Feedback zu systematisieren. Für sog. sekundäres Feedback werden Daten bewusst und planmäßig gesammelt. Es werden Kategorien festgelegt, anhand derer das LehrerInnenverhalten quantifiziert und qualifiziert wird.
Doch auch sekundäres Feedback kann Objektivität nicht gewährleisten. Allein die Tatsache, dass Feedback eingeholt wird, ist eine Intervention in das Lehr-Lerngefüge, die zu neuerlichen Verzerrungen führen kann. (z.B. Wenn Lerner/innen Angst haben, Feedback zu geben, oder damit Konflikte delegieren wollen, die sich mehr auf die Institution als den konkreten Unterricht beziehen.)
8.2.2.3 Beispiel: Soziales Feedback für den Unterricht
Blitzlicht: Die Lerngruppe sitzt im Kreis. Zu einer vorgegebenen Fragestellung "Wie geht es mir im Augenblick?, Wie habe ich die Zusammenarbeit bisher erlebt? Was brauche ich, um weiterarbeiten zu können?" geben Teilnehmer/innen freiwillig Rückmeldung. Die/Der Moderator/in achtet darauf, dass tatsächlich Rückmeldung gegeben wird, und keine langen Diskussionsbeiträge. Am Schluss der Runde kann ein Stimmungsresümee erfolgen. (Dauer: ca. 10 – max. 15 min.)
Feld-Feedback: Im Unterrichtsraum werden Orte bestimmt die Wertigkeiten haben. Diese können mit Karten gekennzeichnet sein z.B. mit den Ziffern 1-4. 4 ist dabei die höchste, 1 die niedrigste Wertung. Auf gestellte Fragen hin positionieren sich die Lernenden an dem Ort, dessen Wertigkeit ihrer Meinung nach die Frage beantwortet. In der Auswertung werden Übereinstimmungen, Differenzen und Zukunftsperspektiven thematisiert. (Dauer: ca. 10-15 min.)
Wandplakat Feedback: Auf zwei Plakaten sind ein Einkaufskorb und ein Mistkübel aufgezeichnet. Die Lernenden schreiben auf kleine Zettel was sie in dieser Lerneinheit "eingekauft" oder "weggeworfen" haben und heften diese Zettel an die Plakate. In der Auswertung werden Übereinstimmungen, Differenzen und Zukunftsperspektiven thematisiert. (Dauer: ca. 10-15 min.)
Klassentheater: Auf ein großes Plakat wird der Grundriss eines Theaters, mit all seinen Bereichen wie Bühne, Zuschauerraum, Garderobe, Schnürboden, Souffleurkasten, Eingangshalle, Kasse, etc. gezeichnet. Jede/r soll sich dann auf diesem Grundriss dorthin eintragen wo sie/er sich sieht, auch verschiedene Rollen auf der Bühne sind möglich. In der Auswertung werden Übereinstimmungen, Differenzen und Zukunftsperspektiven thematisiert. (Dauer: ca. 20 min.)
(vgl. Rabenstein [u.a.], 1999)
8.2.2.4 10 Feedbackregeln
- Feedback geben und nehmen ist freiwillig. Geben Sie dabei auch an, über welche Bereiche Sie Feedback geben oder nehmen wollen.
- Geben Sie Feedback so, dass Lust auf mehr entsteht und Feedback nicht zur traumatischen Erfahrung wird. Sorgen Sie für eine entspannte Atmosphäre.
- Rechtfertigen Sie sich nicht wenn Sie Feedback nehmen.
- Feedback sollte sich nie auf die Gesamtpersönlichkeit der/des Lehrers/in richten, sondern immer nur auf Teilaspekte des Unterrichts. Machen Sie keine umfassende Charakteranalyse, sondern beschreiben Sie was sie sehen.
- Geben Sie sachliche Informationen. Keine Werturteile wie Gut oder Schlecht, Richtig oder Falsch, sondern Kriterien wie Häufig/Selten.
- Machen Sie Verbesserungsvorschläge und suchen Sie nicht ständig Fehler.
- Zeigen Sie bei Verbesserungsvorschlägen auch Realisierungsstrategien auf.
- Lassen Sie sich keine Zeit. Im Allgemeinen gilt: je schneller Feedback erfolgt, umso effektiver ist es.
- Machen Sie es öfter. Allgemein gilt: je häufiger Feedback passiert, umso besser das Lernverhalten.
- Feedback sollte regelmäßig erfolgen und institutionalisiert, d.h. in einer ernsthaften Form mit geregelten Abläufen erfolgen.
8.2.2.5 Feedback übers Internet - auf Lernplattformen
Mit der Verbreitung des Internets werden auch immer mehr Lernplattformen angeboten. Lernplattformen ermöglichen auch eine Vernetzung unter den Lernenden herzustellen und geben so auch Gelegenheit, Feedback einzuholen.
Mithilfe von Lernplattformen, zB. Moodle, können Sie eine vielseitige Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden in beliebiger Gruppenzusammensetzung organisieren (Forum, Newsletter, Chat, e-Votes, e-Messaging System, News und Gruppenkalenderbereiche). Am besten eignet sich die Einrichtung eines eigenen Forums zu einer Fragestellung, zu der Sie Feedback haben möchten. Damit dieses Forum in Gang kommt, sollte es am besten von einer/m eTutor/in moderiert werden.
Zum Einholen von Feedback auf elektronischem Wege braucht man jedoch nicht unbedingt die umfangreichen Funktionen einer Lernplattform. Die Kommunikation kann auch über E-Mail und Chat-Rooms laufen.
8.2.2.6 Weitere Feedbackmethoden
Selbstbeobachtung: Schreiben Sie nach der Stunde alle Ihre Eindrücke auf. In Form eines Lehrer/innentagebuches kann so über einen längeren Zeitraum hinweg ein detailliertes Bild Ihrer Lehrtätigkeit entstehen. Durch das Niederschreiben haben Sie die Möglichkeit, sich soweit von den Geschehnissen zu distanzieren, dass eine kritischere Betrachtung erleichtert wenn nicht erst möglich wird.
Kollegiale Unterrichtsbeobachtung: Bitten Sie eine/n Kollegin/Kollegen des Vertrauens, eine Unterrichtseinheit zu hospitieren. Definieren Sie ein Unterrichtsziel. (z.B. Selbsttätigkeit der Lernenden.) In einem weiteren Vorbereitungsschritt werden Erfolgsindikatoren für dieses Unterrichtsziel bestimmt und schriftlich festgehalten. Nach der Stunde werden die mitgeschriebenen Beobachtungen in einem Gespräch ausgewertet. Dabei werden die Rollen getauscht und Sie dürfen die Notizen ihrer/ihres Kollegin/Kollegen durchlesen und Fragen daran knüpfen.
Lerner/innenfeedback: Feedback von Lerner/innen ist am leichtesten einzuholen. Wenn Lerner/innen auch nur über ihren "einseitigen" Blick verfügen, so ist doch Lerner/innenfeedback das wichtigste Feedback für das Lehr-Lerngeschehen. Eine einfache Variante sytematisches Lerner/innenfeedback zu erhalten, ist es wenn Sie Fragebögen austeilen.
Bedenken Sie auch immer die Möglichkeit, Feedback von Lerner/innen einzuholen die schon längere Zeit aus dem Lernprozess ausgeschieden sind, z.B. ehemalige Schüler/innen und Absolventinnen/Absolventen. Hierbei kann die Wirksamkeit und Relevanz Ihrer Lehrtätigkeit im Hinblick auf die weitere Karriere Ihrer Lerner/innen evaluiert werden.
(vgl. Rabenstein [u.a.] 1999; Schratz, 2001, 113f.) ;
8.3 Interventionen
Interventionen im Lehr-Lerngeschehen resultieren wie eingangs erwähnt aus dem bewussten Einholen von Feedback. Intervention ist also eine steuernde Maßnahme von Seite der Lehrenden oder Lernenden, die jene bewusst setzen, um das Unterrichtsgeschehen im Interesse der festgelegten Ziele zu organisieren. Demzufolge ist jeder Satz, jede Anweisung eine "Intervention" im Lernsystem. Intervention in diesem Sinne ist eine normale, ja notwendigen Maßnahme jedes Unterrichts. Auch das Einholen von Feedback an sich ist eine Intervention.
8.3.1 Interventionsformen
Intervention ist eine der Grundlagen des Lehr-Lernsystems und besteht aus verbalen und non-verbalen Komponenten. Eine US-amerikanische Untersuchungsreihe aus dem Jahr 1981 hat dabei das überraschende Ergebnis hervorgebracht, dass 82% der Botschaften einer/s Lehrerin/Lehrers nonverbal sind.
Viele didaktische Modelle beschäftigen sich ausführlich mit Interventionsformen und versuchen das Lehrer/innenverhalten in kleine und kleinste Einheiten, sogenannte "Interaktionselemente des Unterrichts" oder "Micro-Teaching Skills" zu zerlegen.
Im Unterricht sind mehrere Ebenen von Interventionen zu unterscheiden:
- Nonverbale Interventionen
- Strukturelle Interventionen, z.B. Anweisungen bei einem Methodenwechsel
- Moderierende Interventionen
- Fragen
- Anleitungen zur Reflexion des Arbeitsprozesses
8.3.1.1 Beispiele für Interventionen
- Non-Verbale Intervention:
- Körperhaltung: Mimik, Gestik, Blickkontakt
- Nähe oder Distanz zum Interaktionspartner verändern
- Lerner/innenäußerungen nonverbal verstärken (z.B. durch Aufschreiben auf die Tafel)
- Moderierende Intervention:
- Aufmerksamkeitszentrierung: Aufforderung wie "Bitte alle aufpassen!"
- Erklärungen geben
- Äußerungen/Fragen einer Lerner/in verstärken, kommentieren, hinterfragen
- Lob/Tadel verteilen und auch begründen
- Andere Lerner/innen bitten, eine Lerner/innenäußerung zu verstärken, kommentieren, hinterfragen
- Fragen:
- Vertiefungsfragen
- Fragen die anspruchsvollere Denkvorgänge auslösen
- Fragen die divergentes Denken anregen
- Lerner/innenfragen an andere weitergeben
- Anleitungen zur Reflexion des Arbeitsprozesses:
- Wie kann ich Problemstellungen lösen?
- Was habe ich heute gelernt?
- Diskussion von Anwendungen (Wie kann ich das Gelernte auch anwenden?, Welche Probleme ergeben sich dabei?)
- Wie kann ich am besten lernen?
- Strukturelle Intervention:
- Wechsel der Interaktionsstile (LehrerInnenvortrag, Gruppenarbeit, Einzelarbeit)
- Wechsel der sensorischen Kanäle. (akustisch, visuell, kinästhetisch)
- Pausen machen
LITERATUR
LITERATUR
Glöckel, H. (2000). Klassen führen – Konflikte bewältigen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
Verständlich geschriebenes Werk mit vielen Beispielen aus der Lebenserfahrung des Autors.
Grant, L., & Evans, A. (1994). Principles of Behavior Analysis. New York: Harper Collins College Publishers.
Ausführliches Handbuch zur Verhaltensforschung.
Grell, J. (1989). Techniken des Lehrerverhaltens (12. Aufl.). Weinheim-Basel: Beltz.
Beschäftigt sich eingehend mit Methoden der Lehrerintervention in Lernorganisationen.
Schröder, H. (2001). Didaktisches Wörterbuch. München, Wien: Oldenbourg Verlag.
Nachschlagewerk und Lernlexikon für Studierende, Lehrer, Erzieher. Das Wörterbuch bietet einen Überblick über die wichtigsten Fragen und Begriffe der Didaktik.
Scrivener, J. (1994). Learning Teaching. Oxford: Heinemann.
Der Autor versammelt eine Reihe von praktischen Anleitungen und Anregungen für die Unterrichtsvorbereitung und -gestaltung.
LINKS
LINKS
Argos Press (2003). Double Loop Learning. risk-management.argospress.com/doublloopylearn.htm (Zugriff am 24. September 2004). Offene Ressourcen für Manager. Gutes Glossar für Entscheidungsfindung und Risikomanagement
Balasubramanian, V. (1995, Mai). Organizational Learning and Information Systems. www.e-papyrus.com/personal/olcover.html (Zugriff am 12. Oktober 2004).
Aufsatz über den Einfluss von Informationstechnologie auf das Organisationslernen.
Borman, I. (2000). Schule als lernende Organisation. www.sowi-onlinejournal.de/nav_css_js/index-n.htm (Zugriff am 12. Oktober 2004 ).
Geht der Frage nach, inwiefern Schulen als solche "lernen" können.
Zentraler Informatikdienst. (2004). Support Neue Medien. www.univie.ac.at/ZID/elearning/ (Zugriff am 20. Oktober 2004).
aktuelle Informationen unter: https://www.univie.ac.at/suche/?q=eLearning (16. April 2023)
Informiert über e-learning Angebote der Universität Wien.
Abbildungsverzeichnis
Abb. 234 Lernende Organisation © Günther Sturm, fdz
Abb. 235 Anpassungslernen © klaus edel, dgpb
Abb. 236 Veränderungslernen © Günther Sturm, fdz; Argyris 1996
Abb. 237 Prozessorientiertes Lernen © klaus edel, dgpb
Abb. 238 Prozessorientiertes Lernen 2 © Günther Sturm, fdz: Argyris 1996
Abb. 239 Feedback © Rainer Sturm, www.pixelio.de
Abb. 240 Soziales Feedback © Günter Havlena, www.pixelio.de
Abb. 241 Blitzlicht © Stephanie Hofschlaeger, www.pixelio.de
Abb. 242 Tagebucheintrag © birgitH, www.pixelio.de
Abb. 243 Intervention © Günther Sturm, fdz
Abb. 244 nonverbale Intervention © fotoART by Thommy Weiss, www.pixelio.de
Abb. 245 Lehrer/innenintervention2 © klaus edel, dgpb