Umweltgeschichte: eine Einführung
Verena Winiwarter
1. Umwelthistorische Orientierung als Aufgabe politischer Bildung (1)
„Politische Bildung soll werben für Demokratie und ein selbstbewusstes Handeln in ihr. Politische Bildung ergreift Position für die Verwirklichung des Verfassungsanspruchs, für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Politische Bildung wurzelt in der Aufklärung und hat diese Tradition nicht aufzugeben, denn dieses Projekt ist noch lange nicht vollendet.“ (Hufer 2005, 34)
Das Projekt der Politischen Bildung ist nicht nur nicht vollendet, sondern bedarf immer wieder der Erweiterung um aktuelle Themen wie zum Beispiel Migration, demografischen Wandel, Geschlechterdemokratie oder auch Umwelt. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Satzes lebten auf der Erde 7,100,185,570 Menschen. (www.census.gov/population/international, Zugriff 26. Juli 2013) Heute leben auf der Erde mehr Menschen gleichzeitig als bislang insgesamt. Zählt man alle Toten der gesamten Menschheitsgeschichte zusammen, blieben die heute Lebenden in der Überzahl. Wir sind so viele und haben so viel Wirkung auf die Umwelt, dass manche Forscher die jetzige Zeit „Anthropozän“ nennen möchten. Der Begriff wurde von Paul Crutzen geprägt. (Crutzen & Stoermer 2000; Steffen, Crutzen & McNeill 2007)
Die Ernährung von etwa 48 % der Menschheit ist nur dank der chemischen Herstellung von Stickstoffdünger möglich. Die Welt hat sich seit dem 13. Oktober 1908, dem Tag, an dem der spätere Nobelpreisträger Fritz Haber sein Patent für die Synthese von Ammoniak aus den Elementen einreichte, grundlegend gewandelt. (Erisman, Sutton, Galloway, Klimont & Winiwarter 2008) Unsere Eingriffe führen zu tiefgreifendem Wandel. Das Verhältnis von Menschen zur Natur hat sich entscheidend verändert. Dabei geht es um Wechselwirkungen: Menschliche Handlungen haben Nebenwirkungen auf die Natur, unbestreitbar hat auch die Natur Wirkungen auf Menschen. Das ist nicht nur eine Frage des Einzelnen. Auch die Gesellschaft hat sich massiv verändert. Seit dem Neolithikum waren die meisten Menschen Bauern, das blieb bis in die 1890er- Jahre so, um 1900 waren in Europa immer noch mehr als die Hälfte der Menschen Bauern, derzeit sind es je nach Zählung 2–5 %. Menschliche Arbeitskraft wurde durch fossile Energie ersetzt, mit umfassenden Wirkungen auf den ländlichen Raum und die ländliche Gesellschaft. Die Körpergröße und die Lebenserwartung sind gestiegen, wir können Geburten einleiten und oft den Tod hinauszögern, damit wandeln sich auch soziale Bedürfnisse (etwa nach einem menschenwürdigen Sterben im Gesundheitssystem, einer „Palliativversorgung“). Die Menschheit hat, indem sie eine gesellschaftliche Transformation durchgemacht hat, ihr Verhältnis zur inneren und äußeren Natur tiefgreifend gewandelt.
Seit der Industriellen Revolution sind immer wieder Stimmen laut geworden, die diese Veränderungen kritisch kommentierten und davor warnten, die Umwelt zu zerstören. Seit den 1970er-Jahren machte das Wort Umweltschutz Karriere, und Umwelt wurde zur Politikmaterie, nicht nur für jene „grünen“ Parteien, die sich darum formierten, sondern für alle Parteien. Seitdem gehört zur Politischen Bildung ein gewisses Umweltwissen – heute vermutlich mit Schwerpunkten auf Treibhausgasen und Klimawandel, ebenso wie früher jenes Wissen, das in den jeweils aktuellen Problemfeldern nötig war, sei es die Unterscheidung verschiedener Typen radioaktiver Strahlung oder die Gefährlichkeit von Insektiziden wie DDT. Daher ist die Reflexion der Wechselwirkungen zwischen Menschen und Natur Teil der Politischen Bildung. Vieles wird erst in historischer Distanz sichtbar und verständlich, trotzdem spielte umwelthistorisches Wissen bislang wenig Rolle in der Politischen Bildung, dieses Defizit versucht das Themendossier zu vermindern. Ein Überblick über die Umweltgeschichte, ihre Themen, Methoden und Konzepte, mit Kapiteln u.a. zu Wahrnehmung, Transport, Land- und Forstwirtschaft und zur Geschichte des Nachhaltigkeitsbegriffs findet sich im Lehrbuch „Umweltgeschichte. Eine Einführung“. (Winiwarter & Knoll 2007)
2. Menschen und Umwelt – eine unauflösliche Beziehung
Möchten Sie einen Apfel … oder vielleicht ein Steak? Essen Sie doch lieber Schweinsbraten, Eiernockerl oder gar Kochsalat mit Erbsen und danach Sachertorte? Wir haben viele Möglichkeiten, wenn es um die Frage geht, was wir zu uns nehmen sollen. Wir haben keine Wahl, was Essen insgesamt betrifft: Denn gar nicht zu essen führt zum Tod durch Verhungern. Gleiches gilt für die Luft. Sie müssen atmen, 16- bis 20-mal pro Minute, sonst ersticken Sie. Der Mensch ist ein biologischer Organismus, er atmet, nimmt Nahrung zu sich – das stellt einen elementaren Zusammenhang zwischen ihm und der Umwelt her. (Radkau 2003,170f.) Zwischen dem Menschen als Organismus und seinem Umgang mit der Natur besteht ein enger Zusammenhang. Nehmen wir die Sachertorte als Beispiel: Dafür benötigen wir Schokolade, Zucker, Eier – Zutaten, die von überseeischen Kakaoplantagen, gedüngten Zuckerrübenfeldern, aus Hühnerställen oder gar Legebatterien kommen. Transportfahrzeuge, die mit Erdölprodukten angetrieben werden, sorgen dafür, dass alle drei Zutaten an einem Ort verfügbar sind. Für den Transport wiederum braucht es Straßen, Häfen, Bahnanlagen. Für jedes Produkt lässt sich der sogenannte ökologische Rucksack bestimmen, man kann damit die Umweltveränderungen beziffern, die ein Produkt – in unserem Fall die Sachertorte – verursacht. (Lettenmeier, Nettersheim & Schmidt-Bleek 2004) Den kleinsten Rucksack hat vermutlich das Ei, das aus dem Hühnerstall am eigenen Hof geholt wird. Der Apfel aus dem eigenen Garten, von einem ungedüngten, ungespritzten Obstbaum, in der Schürzentasche wenige Meter transportiert und roh gegessen wäre sicher die ökologisch beste Variante. Beim Apfel aus einer Plantage in Südafrika sieht die Sache ganz anders aus.
Ein anderes Maß ist der ökologische Fußabdruck: Hier wird die Fläche eruiert, die für die Herstellung eines Gutes – also zum Beispiel der Torte – notwendig ist. Felder, Weiden, Hühnerställe, fossile Energie werden in Fläche umgerechnet – das kann man auch für die Ernte des Apfels, seinen Transport und seine Verpackung tun.(2) Eine Einführung zum Fußabdruck bietet das bayerische Landesamt für Umwelt, dort findet sich auch weitere Literatur. (Bayrisches Landesamt für Umwelt 2008)
Ein wichtiges Thema der Umweltgeschichte ist der gesellschaftliche Stoffwechsel der Vergangenheit: Dabei wird die Gesamtheit aller Materialflüsse einer Gesellschaft gemessen, beispielsweise, wie viele Steine sie für den Straßenbau benötigt, wie groß die Menge an Soja ist, die ihre Nutztiere fressen, aber auch, wie viel Abfall dabei entsteht. Mit dieser Methode kann man zum Beispiel die Größe des Umwelteffekts früherer Ernährungsmuster untersuchen, denn die „Apfelrucksackfrage“ lässt sich ja nicht nur als Gegenüberstellung Südafrika–Schrebergarten, sondern ebenso als Vergleich von vorindustrieller, kleinbäuerlicher Wirtschaft mit modernen Obstbaumplantagen bearbeiten. (Krausmann & Schandl 2006) Jeder von uns verbraucht heute etwa zehnmal so viel Material wie ein Mensch vor der Erfindung der Landwirtschaft: Der Fortschritt hat seinen Preis – für die Umwelt und damit für uns.
3. Das 1950er Syndrom
Warum ist der ökologische Rucksack von Nahrungsmitteln heute üblicherweise viel größer als früher? Weil wir sehr viel Energie in die Produktion von Nahrungsmitteln stecken, und nicht nur in diese. Ab den 1950er-Jahren sanken in Europa und Nordamerika die relativen Energiepreise: Um den Lohn einer Arbeitsstunde konnte man 1990 in der Schweiz etwa 25 Liter Superbenzin kaufen, 1950 war es nicht einmal ein Liter! Trotz Ölpreisschocks 1973 und 1979 und trotz der Erzeugerkartelle wurde Erdöl in den letzten 60 Jahren im Vergleich zu den Einkommen immer günstiger. Die Verfügbarkeit billiger Energie hat aber enormen Einfluss auf die Umwelt und damit auf alle Lebensbereiche – ein Effekt, für den der Umwelthistoriker Christian Pfister den Begriff des „1950er Syndroms“ prägte. (Pfister 1995/1996; Pfister 2003) Die geringen Kosten für die Herstellung von industriellen Produkten,seien es Zement, Düngemittel oder Autos, werden durch billige Energie bewirkt. Der Energiepreis hat auch Folgen für die Landschaft: Wenn Energie billig ist und sich viele Menschen Hausbau und ein Auto leisten können, wird in der Peripherie ein Einfamilienhaus neben dem anderen errichtet, großflächige Verhüttelung ist die Folge. Eine Welt, in der Eisenbahn und Fahrrad die wichtigsten Transportmittel sind, führt zu ganz anderen Siedlungsmustern.
Seit den 1950er-Jahren ist es nicht mehr die Produktion von Gütern, die den Hauptanteil der Umweltverschmutzung verursacht, sondern der Konsum dieser Güter. Die Umweltgeschichte erforscht diese Veränderungen; dabei werden Produktion, Konsum und Entsorgung betrachtet, denn mit den Gütermengen wächst auch der Abfallberg.
Das „1950er Syndrom“ benennt die vorerst letzte große Wandlung im Verhältnis von Mensch und Natur. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich diese sogar mit der Industriellen Revolution des 19. Jh.s und der Neolithischen Revolution vergleichen, die den Beginn der sesshaften Lebensweise markiert.
Die Umweltgeschichte geht diesen Wandlungsprozessen häufig unter dem Blickwinkel der Nebenwirkungen nach. Jede Intervention in natürliche Systeme hat neben den erwünschten oder zumindest vorhergesehenen Folgen auch unbeabsichtigte Wirkungen, von denen die gesamte Menschheitsgeschichte gekennzeichnet ist. (Sieferle & Müller-Herold 1996)
Früh begann man etwa, Vorräte anzulegen – ein gutes Mittel gegen schwankende Ernteerträge. Mit den Vorrätenverwandelten sich aber Mäuse, Ratten und Insekten, denen gelagerte Nahrungsmittel willkommenes Futter sind, in Vorratsschädlinge. Ein anderes Beispiel: In trockenen Gebieten mit fruchtbaren Böden schien Bewässerung eine Lösung für viele Probleme. Bereits in den frühen Hochkulturen in Mesopotamien wurden Bewässerungssysteme angelegt. Der Nachteil? Flusswasser, das auf die Felder geleitet wird, enthält viel mehr gelöste Salze als Regenwasser. Spült man den bewässerten Boden nicht regelmäßig, lagert sich mehr und mehr Salz ab, der Boden wird unfruchtbar. Bis heute sind die Böden in Mesopotamien durch diesen Eingriff vor 5.000 Jahren sehr viel unfruchtbarer, als sie einmal waren. Dieser Effekt wurde bereits vor 50 Jahren beschrieben. (Jacobsen & Adams 1958)
Auch die zur Gewinnung fruchtbaren Ackerlands vorgenommene Trockenlegung der niederländischen Moore hatte eine Nebenwirkung, mit der das Land bis heute kämpft: Torfmoore bestehen aus nicht zersetztem Pflanzenmaterial, das so lange erhalten bleibt, wie der Moorboden mit Wasser gefüllt ist und keine Luft dazu kann. Leitet man das Wasser ab, zersetzen sich die Pflanzenreste. Das ist gut, weil der Boden dadurch fruchtbar wird. Das hat Nebenwirkungen, weil das zersetzte Material viel weniger Platz braucht als die Pflanzenteile: Die drainagierten Torfmoore sanken in sich zusammen, das Land wurde flacher und zunehmend von Überflutung bedroht. Zunächst baute man Deiche, um es vor dem Meer zu schützen. Die Absenkung ging hinter den Deichen weiter, in vielen Gegenden wurde im 16. Jh. der Grundwasserspiegel erreicht. Seitdem kann das Wasser nicht mehr selbsttätig abfließen, es muss abgepumpt werden, um Ackerland und Weiden zu erhalten – dabei kommen die Windmühlen zum Einsatz, für die Holland berühmt ist. Pumpt man aber das Süßwasser in meernahem Gebiet ständig ab, dann dringt irgendwann einmal Salzwasser über den Untergrund ein. An einigen Stellen der Niederlande ist das bereits passiert. Die ersten Entwässerungsgräben wurden um 1200 angelegt. Seit mehr als 800 Jahren ist man also in den Niederlanden mit der Beherrschung der Nebenwirkungen eines einzigen Eingriffs, der Trockenlegung, beschäftigt. (Van Dam 2001; TeBrake 2002)
Häufig bringt gerade die auf den ersten Blick erfolgreiche Bewältigung eines Risikos neue, unbekannte Risiken mit sich. In der Umweltgeschichte nennt man diesen Zusammenhang die Risikospirale: Flussregulierungen schützen vor Hochwasser, weil sie es anderswohin verlagern. Staudämme verändern den Grundwasserspiegel anders als man gedacht hätte. Nach den Ölpreisschocks 1973 und 1979 sahen viele Regierungen Kernkraftwerke als eine Möglichkeit, die gefährliche Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu vermindern; allerdings ist bis heute das Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle aus solchen Kraftwerken nicht gelöst.
Die Zeit der Industriellen Revolution hat die Umweltgeschichte von Beginn an besonders beschäftigt, weil hier die Nebenwirkungen menschlicher Handlungen auf die Natur evident wurden.(3) Die heutige, industrielle Lebensweise ist durch eine Fülle von Gütern gekennzeichnet, bei deren Herstellung und Gebrauch es zur Verschmutzung von Boden, Wasser und Luft kommt. Während der ersten Phase der Industrialisierung wurden die Produktionszentren verschmutzt, das Wort Smog (smoke + fog) wurde zur Beschreibung der auch als „Erbsensuppe“ bezeichneten, dicken Londoner Luft kreiert. (Brimblecombe 1987) Erst seit der Transformation zur Konsumgesellschaft in den 1950er-Jahren ist der (ordnungsgemäße!) Gebrauch der Güter wesentlich mitverantwortlich für die weit gestreute Verschmutzung, auch diese Entwicklung lässt sich als Risikospirale erzählen.
5. Es gibt kein Zurück
Umweltgeschichte – das klingt für manche ein wenig wie Pathologie. Der Pathologe weiß, woran der Patient gelitten hat, aber da ist es bereits zu spät. Es stimmt: Auch Umweltgeschichte vermag die Vergangenheit nicht ungeschehen zu machen. Vorausschauend handeln können Gesellschaften aber nur, wenn sie sich fragen, wie es zu den gegenwärtigen Verhältnissen gekommen ist, und daraus lernen: Wenn man die Vergangenheit versteht, kann man bessere Entscheidungen über die Zukunft treffen.
Niemand kann aber vergangene Zustände wieder herstellen: Natürliche Prozesse laufen ab, Artenzusammensetzungen verändern sich, Boden wird gebildet oder erodiert. Die Natur kehrt nie mehr in ein früheres Stadium zurück. Der moderne Naturschutz trägt diesem Faktum Rechnung. Geschützt werden Prozesse: Man stellt der Natur Raum zur Verfügung, in dem jene Vorgänge ablaufen können, die sonst von Menschen beeinflusst werden – etwa beim „Rückbau“ von regulierten Flüssen, indem man Überflutungszonen vorsieht. Eine von uns erwünschte „Natur“ können wir nur mit menschlichen Eingriffen herstellen, das inkludiert das Risiko von Nebenwirkungen und ist beileibe nicht für jeden Zustand möglich: Wenn Boden einmal erodiert ist, dauert es zehntausend oder mehr Jahre, bis sich an dieser Stelle wieder Boden gebildet hat.
In Europa gibt es „unberührte“ – das heißt nicht direkt von Menschen überformte – Landschaften nur mehr in den Randzonen: auf Berggipfeln und in der Arktis. Auch dort sind globale Umweltwirkungen der Menschen erkennbar: So finden sich Spuren der römerzeitlichen Bleiherstellung in Eisbohrkernen, und von der globalen Erwärmung sind die kalten Zonen sogar besonders stark betroffen. (Hong, Candelone, Patterson & Boutron 1994) Absichtliche Eingriffe sind jedoch selten.
In allen anderen Räumen haben wir es mit Kulturlandschaften zu tun, mit Gegenden, die von menschlichen Eingriffen mitgeprägt sind. Will man solche Landschaften erhalten, muss man auch ihre Nutzung erhalten, ob es nun um Almwirtschaft oder um bestimmte Formen der Waldbewirtschaftung geht, um Weide- und Ackerland oder um Wege. Das stellt die Gesellschaft vor schwierige Entscheidungen. Umweltgeschichte macht auf die Genese und auf den gemeinsamen Wandel von Landschaften und Produktionsweisen aufmerksam und unterstützt damit gesellschaftliche Entscheidungen.
6. Die Vergangenheit ist ein fremdes Land(4)
Eine der wichtigsten Leistungen der Umweltgeschichte liegt in der Untersuchung von Wahrnehmungswandel. Während man 1940 mit einem Futterhäuschen namens Kontraspatz noch Sperlinge von der Winterfütterung auszuschließen suchte, wurde der Hausspatz 2002 zum „Vogel des Jahres“ erklärt.(5) Während zwischen 1940 und 1945 in Berlin die radioaktive Zahncreme Doramad produziert wurde, die strahlend weiße Zähne und Bakterienabtötung versprach, untersucht man heute in der Nähe von Atomkraftwerken besorgt die Effekte einer radioaktiven Belastung, die um ein Vielfaches niedriger liegt.(6) Während heute viele Menschen bei geöffnetem Fenster schlafen, plagte den späteren amerikanischen Präsidenten John Adams 1776 die Vorstellung, dass Nachtluft gefährlich sei. (Baldwin 2003) Während ozonreiche Luft früher als positives Merkmal eines Kurortes galt, gibt es heute Warnsysteme, die gefährdete Personen davon abhalten sollen, bei hoher Ozonkonzentration aus dem Haus zu gehen.
Die Wahrnehmung von Naturphänomenen ist nicht ohne Grund einem Wandel unterworfen. Mal zeigt sich dieser von geänderten Vorstellungen der Gesundheit und des menschlichen Körpers beeinflusst, mal liegt es – wie im Fall der Nachtluft – am Zusammenwirken von technischen Innovationen, geänderten Lebensgewohnheiten und an einer neuen Theorie der Ansteckung. Wenn wir dem Wahrnehmungswandel nachgehen, erforschen wir die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Technik, Wirtschaft, Wissenschaft und Natur.
Geänderte Wirtschaftsweisen geben oft den Ausschlag für unterschiedliche Bewertungen. Im mittelalterlichen England beispielsweise war der Misthaufen einer Person Teil der Verlassenschaftsabhandlung und wurde in Geld bewertet. (King 1992) In manchen Gegenden Asiens lassen sich Bäuerinnen und Bauern bis heute stolz vor ihrem Misthaufen fotografieren – ein großer Misthaufen steht für Reichtum, weil Nährstoffe in der Landwirtschaft entscheidend sind. Mit der Verfügbarkeit von synthetischem Dünger und mit der räumlichen Segregation von Viehzucht und Ackerbau wurde in den Industrieländern ein Bewertungswandel eingeleitet, Gülle ist heute ein Umweltproblem, kein Aktivum einer Verlassenschaft.
Umweltgeschichte zeigt den Wandel von Bewertungen. Vermutlich werden sich auch unsere heutigen Bewertungen ändern. Was aktuell als gut gilt, mag in einem Jahrzehnt als schlimm erkannt sein. Was wir heute für schlecht halten, könnte künftig positiv bewertet werden. Wir sollten also nicht allzu sicher sein, recht zu haben.
7. Umwelt ist zentral für die Geschichte(7)
Geschichte hat lange von Herrschaft, Wirtschaft und Kultur gehandelt. Anfang der 1970er-Jahre kam mit Umwelt eine vierte Grundkategorie historischer Betrachtung hinzu. Während der Begriff „Natur“ in Europa seit der Antike existiert, ist die Begriffsgeschichte des Wortes „Umwelt“ weit kürzer, der Begriff tauchte im Deutschen im Jahr 1800 als Neubildung auf.(8) (Winiwarter 1994) Für das Verhältnis der beiden Begriffe haben die deutschen Historiker Wolfram Siemann und Niels Freytag eine gute Lösung vorgeschlagen, der Mensch ist ihnen zufolge auf Natur angewiesen, die durch Existenz und Einwirkungen des Menschen zur Umwelt wird, die ihn umgibt, aber auch formt. (Siemann & Freytag 2003, 12f.)
In der historischen Forschung sollte die Umwelt des Menschen, so Siemann und Freytag, gleichberechtigt als vierte Grundkategorie neben Herrschaft, Wirtschaft und Kultur gestellt werden. Die Autoren begründen dies mehrfach. Zunächst damit, dass Umwelt nicht auf das Zusammenwirken der drei anderen Kategorien zurückgeführt werden könne. Jedes menschliche Handeln sei substantiell von Natur bzw. Umwelt abhängig. Zweitens sehen sie Umwelt und politische Herrschaft als miteinander untrennbar verbunden, wie auch Joachim Radkau betont hat. (Radkau 2000) Geht man davon aus, dass Macht Verfügung über Ressourcen bedeutet, wird die Wechselwirkung evident. Es liegt, in der Formulierung von Christof Dipper, in der Natur der Herrschaft, wie weit die Herrschaft der Natur reicht. (Radkau 2000; Dipper 1991, 10) Als dritte und vierte Begründung bieten Siemann und Freytag die enge Verflechtung der Umwelt mit Wirtschaft einerseits und mit Kultur andererseits an, letztere auch unter Verweis auf den Begriff der „Kulturlandschaft“. (Siemann et al. 2003, 12f.)
Der Geograf Clarence Glacken zeigte bereits in den 1960er-Jahren anhand eines umfassenden ideengeschichtlichen Überblicks über europäische Literatur, dass es bis zum Ende des 18. Jh.s drei dominante Naturkonzepte gab. Das erste Konzept geht davon aus, dass der Planet für die Menschen gemacht ist, eine klare Hierarchie ist die Folge, Menschen stehen über der Natur. Das zweite Konzept korreliert Umweltfaktoren mit individuellen und kollektiven Eigenschaften von Menschen, dieses Konzept wird auch als „Umweltdeterminismus“ bezeichnet – unter vielen Vertretern sei Montesquieu genannt. Er führt in seinem „Geist der Gesetze“ aus, wie er sich den Zusammenhang vorstellt, daraus sei ein kleiner Ausschnitt zitiert:„In kalten Ländern hat man weniger Temperament, weniger Hang nach Vergnügen. Unter gemäßigten Himmelsstrichen ist solcher stärker, unter heißen am allerstärksten. Wie man die Länder nach Graden der Breite unterscheidet, so könnte man sie nach Graden der Reizbarkeit unterscheiden.“ (Hauswald 1804, 4)
Das dritte Konzept konzentriert sich auf die Rolle des Menschen als aktivem Beeinflusser der Natur, als Kultivator von Natur. Die Rolle des Menschen als Zerstörer von Natur wird – von wenigen Ausnahmen abgesehen – erst im 19. Jh. thematisiert und hat den Umweltdeterminismus abgelöst.
Umweltverschmutzung, Proteste dagegen, die Staubstürme im Amerika der 1930er-Jahre – denen die betroffene Gegend den Namen Dust Bowl, Staubschüssel, verdankt –, die Zerstörung von Urwäldern und das Aussterben von Spezies waren früh Themen der Umweltgeschichte. Wichtige Fragen wurden behandelt: Wie funktionierte die Landwirtschaft vor der Industriellen Revolution? Gab es eine Holznot im ausgehenden 18. oder im 19. Jh., sind die Quellen zu Holzknappheit und Waldfrevel Ausdruck einer realen Knappheit oder eines Expertenstreits?(9) Welche Maßnahmen wurden in den verschmutzen und unhygienischen Städten des 19. Jh.s gesetzt, um gesündere Lebensbedingungen und eine sauberere Umwelt zu schaffen?(10) Welche Änderungen haben Menschen über die Jahrhunderte an einem Flusssystem wie dem Columbia River in den USA vorgenommen, und wie wurde über die verschiedenen, einander ausschließenden Nutzungen verhandelt? Wie hat sich das Klima in Europa seit dem Mittelalter entwickelt und wie kann Klimarekonstruktion in Kombination natur- und geisteswissenschaftlicher Methoden unternommen werden?
Die thematische Breite der englischsprachigen Umweltgeschichte und die Menge an Monografien, Sammelbänden und Zeitschriftenbeiträgen ist inzwischen sehr groß, die deutschsprachige Produktion ist weniger umfangreich, inzwischen aber auch durchaus unübersichtlich. Neuere Themen, die sich gerade erst in Entwicklung befinden, sind die Umweltgeschichte der Kriege, die Umweltgeschichte des Bodens, die Umweltgeschichte der (Natur-)katastrophen sowie umwelthistorische Untersuchungen zum Mittelalter.
Grundsätzlich gilt, dass es sich bei Umweltgeschichte nicht um eine zusätzliche Schwerpunktsetzung handelt, sondern um die Betrachtung der historischen Entwicklung unter dem Gesichtspunkt der Beziehungen zwischen Menschen und Umwelt. So kann etwa, um nur ein Beispiel zu nennen, die Eroberung der Amerikas durch weiße Siedler als Umweltgeschichte erzählt werden, dies hat Alfred Crosby in seinem bereits 1972 erschienenen Werk getan: Sein Argument ist – ohne entsprechende Würdigung des Autors – von Jared Diamond popularisiert worden. (Diamond 2006) Crosby argumentiert, dass es nicht die militärische oder technologische Überlegenheit der Eroberer war, die zur weitgehenden Vernichtung der indigenen Bevölkerung führte, sondern dass sich die mitgebrachten und mitgeschleppten Lebewesen auswirkten, allen voran die Krankheitserreger von Masern und Pocken, die zu Epidemien unter der indigenen Bevölkerung führten und diese stark dezimierten, während die Europäer gegen die Keime resistent waren. Der Transfer ging aber in beide Richtungen. Bei diesem „Columbian Exchange“ hat Europa mehr Glück gehabt als Amerika. Bis auf die Syphilis sind die in Europa eingebürgerten Organismen eher erfreulich. Es handelt sich etwa um Tomate, Kartoffel, Kürbis, Kakao und Tabak, um nur einige zu nennen. Diese haben keine vergleichbar großen ökologischen Schäden angerichtet wie die Organismen, die aus Europa nach Amerika gelangten. Alfred Crosby hat diesen Austauschprozess in seinem Klassiker „The Columbian Exchange“ beschrieben. (Crosby 1972; Crosby 1986/1991)
Dass auch klassische Themen der Geschichte, wie etwa der venezianische Flottenbau, von umwelthistorischer Betrachtung profitieren, weil Umwelt in der Geschichte eine unabweisbare Rolle spielt, hat kürzlich Karl Appuhn gezeigt. Im Jahr 1476 erließ der venezianische Senat sechs Regeln für die Nutzung seiner kommunalen Wälder auf der terra ferma. Um die Versorgung mit den für den Schiffsbau unverzichtbaren Eichen zu sichern, verbot der Senat die Waldweide, die Ernte von Feuerholz und das Legen von Feuern, um das Unterholz zu entfernen. Mehr als zweihundert Jahre später und nach weiteren Verschärfungen der Regulierung – sogar das Sammeln von Totholz wurde verboten – kamen die Beamten der Signoria zum Schluss, dass sie nicht mehr, sondern weniger Ertrag an Eichen erzielten. Sie schoben die Schuld auf die Bauern, die die Wälder entgegen den Verboten doch genutzt hätten. Das Gegenteil war der Fall. Solange die Bauern bei der Nutzung des Waldes als Weide oder zur Feuerholzsammlung Unterholz und Bäume von geringerer Qualität entfernt hatten, war mehr Platz für einzelne Eichen, die dann zu den gesuchten großen Bäumen heranwachsen konnten. Hielten sie sich an die Verbote, sank der Ertrag an Eichen.
Doch auch die Venezianer selbst spielten für den Eichenwald eine Rolle, die sie nicht erkannten. Solange das Arsenal der Venezianer genug Eichen verbrauchte, war der Eichenertrag noch einigermaßen akzeptabel; sobald der Bedarf nachließ, verblieben Unterholz und dünne Stämme, die bei der Eichenernte routinemäßig mit entfernt wurden, im Wald und erstickten den Nachwuchs junger Eichen, die zu Bäumen für den Schiffsbau heranwachsen hätten können. Je weniger Eichen die Venezianer brauchten, umso schlechter sah es also mit dem Nachwuchs aus. Ohne die Ökologie des Eichenwaldes miteinzubeziehen, kann die Entwicklung der Erträge aus den venezianischen Wäldern nicht verstanden werden. Das Ökosystem Wald spielt eine zentrale Rolle. Die Bedingungen, unter denen Eichen besonders gut oder besonders schlecht wachsen, müssen dem Historiker oder der Historikerin, die diese Geschichte zu erforschen wünscht, bekannt sein, um die Ertragsdaten und die Quellen zum Ressourcenmanagement verstehen zu können, die in den venezianischen Archiven liegen. (Appuhn 2000, 872f. und 880)
Die venezianischen Ordnungsversuche des 15. Jh.s lassen sich gut in Beziehung setzen zu aktuellen Fragen wie der Herstellung von Kohlenstoffsenken durch Aufforstung, um die Kyoto-Ziele zu erfüllen, Schüler/innen können und sollen fragen lernen, welche Nebenwirkungen solche Maßnahmen haben und die Rhetorik, die gerade von Ölkonzernen gepflogen wird, kritisch hinterfragen. Die Distanz der Geschichte hilft dabei, dies einzuüben.
Es sind etliche Online-Ressourcen verfügbar, die einen Einstieg schnell ermöglichen.(11) Als Ausgangsmaterial für den Unterricht hervorzuheben ist ein Beitrag von Martin Knoll, der anhand einer ebenfalls online verfügbaren Quelle die Umweltgeschichte der Stadt diskutiert. (Knoll 2008)
Zur Umweltgeschichte des 20. Jh.s gibt es einen auch für Laien hervorragend lesbaren, glänzend geschriebenen Überblick von John R. McNeill. (Mc Neill 2003) Er stellt zunächst die Transformationen von Wasser, Luft, Boden und Biosphäre vor und diskutiert danach, welche treibenden gesellschaftlichen Kräfte zu dieser Transformation geführt haben. Neben Urbanisierung und Technologie kommen auch Aspekte der politischen Geschichte nicht zu kurz. Hervorragend lesbar ist die Studie zum Umgang mit Wasser – seien es Flüsse oder Moore – in der deutschen Geschichte der Neuzeit von David Blackbourn (Blackbourn 2006/2007), zu den absoluten Klassikern einer universalhistorischen Umweltgeschichte zählt Rolf-Peter Sieferles „Rückblick auf die Natur“. (Sieferle 1997)
Eine Liste grundlegender Werke anzugeben, ist nahezu unmöglich, zu sehr hat sich das Feld ausdifferenziert, die genannten Literaturüberblicke ermöglichen eine Orientierung.
9. Schlussbemerkung
Die Umwelteffekte menschlicher Eingriffe treten manchmal schleichend und manchmal sehr schnell ein. Sie wirken sich auf alle Umweltsysteme – Boden, Wasser, Luft und Landschaft – aus, und davon können alle Lebewesen betroffen sein.
Wir vermögen ausgestorbene Tiere nicht wieder lebendig zu machen, aber wir können verhindern, dass weitere aussterben. Wir vermögen die Natur früherer Zeiten nicht wiederherzustellen, können aber für ihre und damit unsere Zukunft Vorsorge tragen. Dafür müssen wir über frühere Nutzungen und den Zustand vergangener Landschaften Bescheid wissen. Umweltgeschichte ist eine Wissenschaft von der Vergangenheit, aber für die Zukunft.
dgpb © Verena Winiwarter
LITERATUR
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LINKS
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