1898–1969): Liu Shaoqi absolvierte eine Lehrerbildungsanstalt und war 1917 unter den Gründungsmitgliedern der „Gesellschaft für neue Volksstudien“, der auch Mao Zedong angehörte. Nach einem Kurs an der von der Komintern initiierten Sprachschule in Shanghai besucht hatte, ging er 1921–1922 nach Moskau und studierte an der Kommunistischen Universität für die Arbeiter des Ostens, einer Gründung der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik und der Komintern. In dieser Zeit trat er der Kommunistischen Partei Chinas bei. Zurück in China organisierte er in verschiedenen Provinzen Gewerkschaften und Streiks. 1927 fand er Aufnahme in das ZK der KPCh und vier Jahre später ins Politbüro. In der 1931 ausgerufenen Chinesischen Volksrepublik wurde er Mitglied des Zentralen Exekutivrates, dann Mitglied des Ständigen Präsidiums sowie stellvertretender Kommissar für Arbeit im Rat der Volkskommissare. 1934 unterstützte er Mao Zedong auf dem Langen Marsch und wurde in der Folge Generalsekretär für Nordchina. Er organisierte den antijapanischen Widerstand. Nach dem Sieg der Kommunisten über die Kuomintang und der Ausrufung der Volksrepublik China am 1. Oktober 1949 war er wesentlich an der Einführung des sowjetischen Wirtschaftssystems in China beteiligt. 1959 übernahm er nach Maos Rückzug das Amt des Vorsitzenden der Volksrepublik. Er gehörte zu den Kritikern Mao Zedongs wegen der Folgen des misslungenen Experiments des „Großen Sprungs vorwärts“ und versuchte zusammen mit Deng Xiaoping ökonomische Reformen die krasse Hungersnot zu bekämpfen. Zu Beginn der Kulturrevolution rechnete Mao Zedong mit ihm ab, er wurde verhaftet und aller Ämter enthoben. Er starb 1969 in der Haft an den Folgen von Folter und verweigerter lebensnotwendiger Medikamente. 1980 wurde er posthum unter Deng Xiaoping rehabilitiert.

(Alpha History (2015). Liu Shaoqi. alphahistory.com/chineserevolution/liu-shaoqi;

Wikipedia (2016). Liu Shaoqi. https://de.wikipedia.org/wiki/Liu_Shaoqi);

Wikipedia (2016). Kommunistische Universität für die Arbeiter des Ostens. https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunistische_Universität_für_die_Arbeiter_des_Ostens 04/05/2016)