Jiří Gruša
Jiří Gruša studierte Geschichte und Philosophie an der Karlsuniversität in Prag und startete als Literat in den 1960er-Jahren und publizierte in der von ihm 1963 mitbegründeten ersten nichtkommunistischen Zeitschrift „Tvár“ (Gesicht). Zu den Mitautoren zählte auch Václav Havel. Ein zweites für ihn wichtiges Publikationsorgan war die Zeitschrift „Sešity“ (Hefte). Wegen seiner aktiven Beteiligung am „Prager Frühling“ wurde er in der Zeit der „Normalisierung“ mit Berufsverbot belegt und publizierte in der Folge in der von ihm mitbegründeten illegalen Samisdat Reihe „Edice petlice“ (Edition hinter Schloss und Riegel). Zum Überleben musste er ihn diversen Bauunternehmungen arbeiten. 1977 gehörte Jiří Gruša zu den Unterzeichnern der Charta 77 und deswegen sowie einer Publikation in Toronto wurde er 1978 für einige Monate inhaftiert. Während eines Amerikaaufenthaltes wurde er 1981von der ČSSR ausgebürgert und lebte in der Folge in der Bundesrepublik Deutschland und wurde deutscher Staatsbürger. Nach der „Samtenen Revolution“ wirkte er von 1990–1992 als Botschafter der Bundesrepublik in der Tschechoslowakei, anschließend von 1993–1997 als tschechischer Botschafter in Deutschland. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Bildungsminister in der Regierung von Václav Klaus arbeitete Jiří Gruša von 1998–2004 als Botschafter der Tschechoslowakei bzw. Tschechiens in Wien. Zwischen 2005–2009 leitete er die Diplomatische Akademie in Wien. Gleichzeitig hatte er das Amt des Präsidenten der internationalen Schriftsteller Vereinigung P.E.N – Club inne.
(derStandard (2006). Jiři Gruša bleibt PEN-Präsident. http://derstandard.at/2460158/Jiri-Grusa-bleibt-PEN-Praesident;
Wikipedia (2016). Jiří Gruša. https://de.wikipedia.org/wiki/Ji%C5%99%C3%AD_Gru%C5%A1a Zugriff beide 18. April 2016)